Dortmunder Arbeitsansatz
An der TU Dortmund wird schon seit den 1970er Jahren daran gearbeitet, die Situation von Studierenden mit Behinderungen zu verbessern. Ausgehend von dem Engagement einzelner Studierender bzw. der kollektiven Selbsthilfe wurden nach und nach verschiedenste Projekte initiiert, aus denen dann DoBuS und der so genannte Dortmunder Arbeitsansatz hervorgegangen sind.
Mit dem Dortmunder Arbeitsansatz wurden über die Jahre von DoBuS eine praxisorientierte Methode und ein prototypischer Weg entwickelt, wie die Annäherung an das Ziel inklusiver Hochschulen schrittweise realisiert werden kann. Kennzeichnend für diesen Arbeitsansatz ist, dass er sowohl auf der Ebene der individuellen Studiensituation einzelner Studierender mit Behinderungen als auch auf der Ebene des Systems Hochschule ansetzt (Drolshagen, Klein, Rothenberg & Tillmann, 2002). Seine über die Entwicklung von Einzelfalllösungen hinausgehende Perspektive (vgl. Drolshagen/Klein, 2016) stellt sicher, dass zusätzlich zur Entwicklung angemessener Vorkehrungen schrittweise auch barrierefreie Strukturen an der TU Dortmund aufgebaut werden, die langfristig zu einer Reduzierung individueller Bedarfe und individuell notwendiger Anpassungen beitragen.
Ausgangspunkt der Arbeit von DoBuS ist die Beratung und Unterstützung Einzelner bei der Realisierung ihres Studiums. Dies umfasst bedarfs- und anlassbezogen die Entwicklung individueller Lösungsmodelle, die den jeweiligen Studierenden einen erfolgreichen Umgang mit den Barrieren ermöglichen, auf die sie treffen. Hierzu gehören sowohl die Unterstützung bei der individuellen Kompensation der jeweiligen Beeinträchtigung als auch die Unterstützung dabei, individuell hilfreiche angemessene Vorkehrungen und Nachteilsausgleiche einzufordern.
Die aufgetretenen Bedarfe und entwickelten Einzelfalllösungen werden bei DoBuS in einem zweiten Schritt systematisch erfasst und dahingehend analysiert, ob allgemeine Rahmenbedingungen (z. B. Studien- und Prüfungsordnungen) oder Strukturen (z. B. nicht barrierefreie bauliche oder technische Infrastrukturen) zur Benachteiligung und Exklusion geführt haben. Die Ergebnisse dieser Analyse lassen ggf. Handlungsbedarfe erkennen, allgemeine Hochschulstrukturen im Hinblick auf ihre Nutzbarkeit für Studierende mit Behinderungen zu modifizieren oder spezifische Angebote zur Unterstützung der Studierenden oder Lehrenden zu entwickeln und dauerhaft in die Hochschulstruktur zu implementieren. Diese Implementation erfolgt in enger Kooperation mit den Akteur*innen des Disability Mainstreamings bzw. Diversity Managements.